Erste Einblicke in meine Arbeit| First Work Insignts

English version below

Ich bin jetzt seit drei Wochen in Gambia, arbeite seit zwei und weiß gar nicht wo ich anfangen soll, wenn ich davon erzählen möchte, was ich bereits gelernt habe. Durch meine Arbeit in einer feministischen Zivilgesellschaftsorganisation THE GIRLS’ AGENDA (TGA) habe ich das große Glück direkt mit Expertinnen für Mädchen und Frauenarbeit in Gambia zusammenzuarbeiten von denen ich lernen kann. (Das war übrigens genau der Grund, wieso ich einen Freiwilligendienst machen wollte).

Ich möchte hier einmal die Bereiche aufzeigen, die ich in der kurzen Zeit bereits kennengelernt habe:

  • Ich habe die existierenden Gesetze für Frauen und Kinder in Gambia kennengelernt.
  • Konnte über das Thema der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM) von einem medizinischen Fachexperten lernen.
    Wusstest du, dass FGM in Gambia gesetzlich verboten ist, aber trotzdem noch regelmäßig praktiziert wird? Es ist eine Praxis, die tief in der gambischen Gesellschaft verankert ist. Sogar so tief, dass Frauen, die nicht beschnitten sind, häufig mit starken Stigmata zu kämpfen haben. Ein Wissen über die Praxis selbst und die schmerzhaften und breitgefächerten Auswirkungen für die beschnittenen Mädchen und Frauen sowie folgende Generationen existiert nur bedingt und das Thema selbst ist auch heute noch ein Tabu-Thema. TGA setzt sich gegen dieses mangelnde Wissen ein und möchte so das Schweigen um FGM und deren Auswirkungen brechen indem Räume geschaffen werden für Frauen und Männer, Mädchen und Jungen und Schülerinnen und Schüler von diversen Schulen. Diese sollen die Möglichkeit bekommen sich in einer sicheren Umgebung Wissen anzueignen, um anschließend als Changeagents agieren zu können und dazu beizutragen FGM zu stoppen #StopFGM.
  • Außerdem konnte ich mir Wissen zu den existierenden Herausforderungen der geschlechterbasierten Gewalt aneignen. Diese beinhaltet physische und psychische Gewalt von der Belästigung im Internet bis hin zu Vergewaltigungen.
  • Des Weiteren waren die Herausforderungen für Kinder ein Thema. Diese beinhalten Kinderehen, Kinder- und Teenageschwangerschaften und Kinderarbeit und sind sehr präsent in Gambia.

Schon in Deutschland habe ich mich als Aktivistin für Gleichstellungsthemen engagiert und kann nun die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Deutschland und Europa und Gambia sowohl thematisch, als auch im Bezug auf die Arbeitsweise in welcher die Themen angegangen werden feststellen. (Und natürlich auch die Unterschiede, wenn es um die Arbeitsweise im Allgemeinen geht). Ich genieße es sehr hier einen anderen Blickwinkel auf Feminismus und die Stärkung von Mädchen und Frauen zu bekommen und mehr über Lobbyarbeitsansätze zu lernen. Trotzdem ist es manchmal nicht einfach zu erfahren, durch welchen Schmerz die Mädchen und Frauen gehen. In den nächsten Wochen werde ich mich weiterhin auf das Lernen fokussieren und hoffe, dass ich mehr und mehr selbst zu Workshops und Formaten, in denen TGA präsent ist, beitragen kann. (An dieser Stelle muss ich kurz erwähnen, dass ich bereits bei meinem allerersten Youth Safe Space (YSS) ins kalte Wasser geworfen wurde und direkt vor den Jugendlichen sprechen sollte. Das scheint die spontane Art zu sein in der die Dinge hier funktionieren. Obwohl ich dadurch erstmal etwas überfordert war, muss ich in Retrospektive sagen, dass ich den spontanen Moment sehr zelebrieren konnte).

Neben dem Format YSS, welches TGA wöchentlich für Schüler*innen anbietet (weitere Informationen zu diesem Format werden in einem gesonderten Artikel folgen) hatte ich das große Glück bei einer Podiumsdiskussion dabei sein zu dürfen. Diese fand im Rahmen des Youth Connekt Gambia Summit 3.0 statt und eine meiner Kolleginnen war dort als Sprecherinnen auf der Bühne. Und schon heute geht es los auf meine erste Exkursion in die Gambia Lower River Region. Ich bin schon sehr aufgeregt und werde auf jeden Fall berichten.

Weitere Infos folgen bald!

I am in The Gambia for three weeks now, working for two and I don’t know where to start when stating what I have already learned. Working with a civil society feminist organization THE GIRLS’ AGENDA (TGA) I am priviledget to have access to experts knowing about female issues in the country whom can learn from. (By the way, this is exactly what I aimed for when deciding to do a volunteer service.)

To summarize some areas which I have already touched upon in the little time that I spent here so far:

  • I got to know the existing laws on female and childrens rights in The Gambia.
  • I learned about Female Genital Multilation (FGM) from a medical professional.
    Did you know that FGM is forbidden in The Gambia by the law but is still practiced a lot. It is a practice which is deeply rooted in the society. Females who do not go through the harmful practice are even stigmatized untill today. Knowing about the practice and its implications on girls and women as well as following generations does not broadly exist and the topic itself is still a taboo – topic. TGA is commited to change this lack of knowledge and break the silence around it by offering spaces for women and men, boys and girls and students from several schools for them to know and be agents for change in order to #StopFGM.
  • Furthermore, I learned about other existing challenges like Gender based violence including physical and emotional harrasment such as cyber bullying and rape.
  • Moreover, I was told about existing issues concerning children such as child marriage, early pregnancy and Child labour.

Being an activist on Gender issues back in Germany I can clearly see similarities and differences between Germany and Europe and The Gambia in the topics as well as the advocacy required to approach it (and of cause the differences when it comes to the working approach in general). I enjoy it a lot to being given a different point of view on female issues and to learn about different advocacy approaches even though hearing about the pain females go through is sometimes a hard pill to swollow. In the next few weeks I will continue learning and hope that I can more and more contribute in Workshops and formats which TGA is present in. (It has to be mentioned here, that in my first ever Youth Safe Spaces (YSS) which I attended in my first week of work I was already speaking in front of students – this seems to be the spontaneous way in which things work here. Even though I was quite overwhelmed in the situation, in retrospect I enjoyed the little moment of being thrown in at the deep end).

Beside the format of YSS which TGA offers for students on a weekly basis (more information will follow in a separate blog article) I was priviledged to attend a pannel discussion at the Youth Connekt Gambia Summit 3.0. There a colleague of mine was one of the pannelists. Already today I will take part in my first field trip conducting an intergenerational dialogue in the lower river region of The Gambia.

Stay tuned, I will follow up with more feminist topics!


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